Flamingoblume, Anthurie
Anthurium ist die größte Gattung innerhalb der Aronstabgewächse-Familie (Araceae). Sie enthält ungefähr 600 Arten, die in Mittel- und Südamerika heimisch sind.
Als Zimmerpflanzen finden häufig Zuchtformen der Großen Flamingoblume (A. andraeanum) und selten der Kleinen Flamingoblume (A. scherzerianum) Verwendung. Sie werden umgangssprachlich auch als Anthurien oder Anthurium-Hybriden bezeichnet.
Ihre Pflege möchte ich im folgenden Artikel beschreiben.
Pflege
- Standort: hell bis schattig, Abendsonne, Morgensonne, Wintersonne, Mittagsonne nur wenn der Topf mindestens 1 Meter hinter dem Fenster steht
- Substrat: Mischungen für Zimmerpflanzen, Kakteen, Kräuter, Gemüse oder Orchideenrinde
- Gießen: fast austrocknen lassen zwischen den Wassergaben
- Düngen: gelegentlich von April bis September mit Flüssigdünger, Stäbchen oder Granulat
- Temperatur: Zimmertemperatur ganzjährig, mindestens 15 °C im Winter, blühfaule Exemplare für 6 bis 8 Wochen bei 15 °C platzieren
- Vermehrung: Stecklinge
Standort
Anthurium-Hybriden kommen mit wenig Licht zurecht, sie eignen sich für absonnige bis schattige Standorte. Ideal ist es, wenn sie hell bis halbschattig platziert werden, gerne mit Morgen-, Abend- oder Wintersonne.
Die heiße Mittagsonne des Sommers vertragen sie nicht, sie kann Blattverbrennungen verursachen. Während dieser Zeit sollten sie durch einen Vorhang schattiert werden oder mindestens 1 Meter hinter dem Fenster stehen.
Substrat
An das Substrat stellen diese Anthurien keine besonderen Ansprüche. Sie gedeihen gut in Fertigmischungen für Zimmerpflanzen, Kakteen, Kräuter oder Gemüse. Wer möchte, kann sie in feiner bis mittelgrober Orchideenrinde kultivieren.

Gießen
Die Erde darf zwischen den Wassergaben fast austrocknen, bis zu 3/4 der Höhe des Topfballens. Staunässe und Ballentrockenheit sind, wenn sie gelegentlich und nur kurz anhaltend auftreten, kein Problem. Mehrere Tage sollten die Anthurium-Hybriden aber nicht im Wasser oder Trockenen stehen.
Gerne werden Anthurien in Gläsern oder Keramiktöpfen verkauft, die kein Abzugloch für das Wasser haben. Je nach Design ist es schwer zu erkennen, ob die Erde unten im Topf noch ausreichend feucht ist. Das muss mit dem Finger ertastet oder über das Gewicht getestet werden. Nasses Substrat ist schwerer als trockenes.
Düngen
Da Fertigsubstrate und übrigens zumeist auch Orchideenrinde vorgedüngt sind, entfallen im ersten Jahr nach dem Umtopfen weitere Düngergaben. Das gilt auch für neu gekaufte Pflanzen, die vom Züchter in der Regel ausreichend mit Nährstoffen versorgt wurden.
Anschließend können die Flamingoblumen von April bis September monatlich Flüssigdüner erhalten. Oder es kommen im Frühjahr und Sommer Langzeitdünger wie Stäbchen oder Granulat in den Topf.
Luftfeuchtigkeit
Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist willkommen, aber nicht zwingend nötig für das gute gedeihen der Anthurium-Hybriden. Das regelmäßige Besprühen oder Abduschen hält ihre Blätter und Blütenstände frei von Staub.
Temperatur
Zimmertemperatur zwischen 18 und 28 °C ganzjährig ist ideal. Ein im Winter etwas kühlerer Standort um 15 °C kann sich bei blühfaulen Exemplaren positiv auf die Blütenbildung auswirken.

Vermehrung
Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfach, es können Triebteile mit nur 1 Blatt verwendet werden. Zumeist sind die Triebe mit Wurzelspitzen übersät, sodass sie schnell anwachsen.
Da kleine Stecklinge schneller austrocknen als große, sollten sie in einem abgedeckten Topf oder Zimmergewächshaus platziert werden.