Cyclamen persicum

Alpenveilchen Cyclamen persicum

Zimmer-Alpenveilchen, Persisches Alpenveilchen

Zimmer-Alpenveilchen

Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) Pflege

  • Standort:
    Sonnig und hell vom Herbst bis in das Frühjahr, im Sommer auch halbschattig im Garten, blattlose Knollen können dunkel stehen
  • Temperatur:
    10 bis 15 °C sind ideal wenn sich die Pflanzen im Wachstum befinden, verträgt keinen Frost
  • Substrat:
    Fertigmischungen für Zimmerpflanzen, Kakteen, Kräuter, Gemüse
  • Gießen:
    Während der Wachstums- und Blütezeit darf die Erde gut antrocknen aber nicht austrocknen
  • Düngen:
    Flüssigdünger oder Langzeitdünger (Stäbchen, Granulat) von Oktober bis März, nicht im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen

Cyclamen persicum

Besonderheiten

Cyclamen persicum ist, wie viele andere Alpenveilchen auch, eine vom Herbst bis in das Frühjahr wachsende Pflanze. Seine Blätter sterben nach der Blüte ab, den Sommer überdauert es als Knolle.

Eigentlich. Denn viele Zuchtformen ziehen ihre Blätter nicht ein oder zeigen auch im Sommer ein paar Blüten. Deshalb sollten Sie Ihre Pflanze beobachten. Werden die Blätter im Frühjahr gelb, gönnen Sie ihm eine Ruhezeit. Bleibt es grün, können Sie es an einem vor der heißen Sommersonne geschützen Plätzchen durchkultivieren.

Cyclamen Petticoat Light with Eye
Cyclamen „Petticoat“ ‚Light with Eye‘

Standort

Von Oktober bis April sollte das Alpenveilchen sonnig stehen. Da sie während dieser Zeit nicht so intensiv ist wie im Sommer, wird auch die Mittagssonne vertragen.

Von Mai bis Ende September eignen sich helle bis absonnige Standorte mit Morgen- oder Abendsonne. Das gilt auch für während dieser Zeit gekaufte Pflanzen.

Im Garten und auf dem Balkon wird auch Halbschatten vertragen. Dort darf das Alpenveilchen bis kurz vor dem ersten Frost stehen.

Blattlose Knollen können dunkel platziert werden.

Alpenveilchen Wildform
Beinahe unscheinbar wirken die Blüten der Wildform im Vergleich zu den in diesem Artikel gezeigten Zuchtsorten.

Temperatur

Wenn es dem Alpenveilchen zu warm wird, zieht es seine Blätter ein. Es ist an Lebensräume angepasst, die im Sommer trocken und heiß sind und ihm nur vom Herbst bis in das Frühjahr ausreichend Wasser bieten.

Dementsprechend darf es im Zimmer nicht zu warm stehen. Vom Herbst bis in das Frühjahr sind 10 bis 15 °C ideal. Bei diesen Temperaturen blüht es üppig. Es werden aber auch Werte darunter vertragen, bis knapp über den Gefrierpunkt.

Substrat

Fertigerden für Zimmerpflanzen, Kräuter, Gemüse oder Kakteen können zum Einsatz kommen. Die Knolle wird so gepflanzt, dass sie bis ungefähr zur Hälfte in der Erde sitzt. Wer dazu neigt, zuviel zu gießen, verwendet ein lockeres Substrat. Zum Auflockern eignen sich Tongranulat, Bimskies oder Vogelsand. Zum Beispiel im Verhältnis von 70 % Blumenerde und 30 % Tongranulat.

Alpenveilchen gießen
Der Topfballen darf bis zu ungefähr 80 % seiner Höhe antrocken.

Gießen

Während der Wachstums- und Blütezeit darf die Erde zwischen den Wassergaben an-, aber nicht austrocknen. Staunässe und Ballentrockenheit werden nicht vertragen.

Bereits das einmalige Austrocknen kann dazu führen, dass das Zimmer-Alpenveilchen aufhört zu blühen.

Alpenveilchen verwelkt
Hängende Blüten und Blätter sind ein Zeichen für ausgetrocknetes Substrat.

Tipp: Entgegen der landläufigen Meinung, darf auch von oben gegossen werden. Wenn die Knolle mit Wasser in Berührung kommt, schadet ihr das nicht. Wichtig ist nur, dass die Erde nicht tropfnass ist. Das ist die häufigste Ursache von Wurzelfäule. Vor allem an einem kühlen Standort.

Cyclamen Maxiwella Bells
Cyclamen „Maxiwella Bells“

Düngen

Wird jährlich umgetopft und dabei die alte Erde weitgehend entfernt, ist keine zusätzliche Düngung erforderlich. Handelsübliche Erdmischungen sind vorgedüngt.

Danach kann während der Wachstums- und Blütezeit alle 4 bis 8 Wochen Flüssigdünger in das Gießwasser kommen.

Langzeitdünger wie Stäbchen oder Granulat eignen sich ebenfalls. Sie können zum Beginn der Wachstumszeit verabreicht werden.

Cyclamen persicum PomPom
Cyclamen persicum „PomPom“

Übersommern

Wenn die Temperaturen im Mai/Juni ansteigen, kann es sein, dass das Alpenveilchen seine Blätter einzieht. Sie verwelken und vertrocknen anschließend. Verliert es alle Blätter, werden die Wassergaben reduziert und das Düngen eingestellt. Vertrocknetes Blattwerk kann knapp über der Knolle abgeschnitten werden.

Pflanzen die sich in der Sommerruhe befinden werden nur schlückchenweise gewässert. Sie erhalten nur soviel Wasser, dass die Knolle nicht beginnt zu schrumpfen.

Sobald sich ab September/Oktober neue Blätter zeigen, dürfen die Wassergaben langsam erhöht werden. Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt zum Umtopfen.

Exemplare die ihre Blätter behalten, können gegossen werden wie gewohnt. Sie lassen sich gut an einem halbschattigen Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon übersommern. Wo sie mit etwas Glück sogar blühen können.

Alpenveilchen umtopfen

Umtopfen

Ein guter Zeitpunkt zum Umtopfen ist mit dem Beginn der Vegetationsperiode im Spätsommer/Herbst. Sobald sich an der Knolle die ersten Blattspitzen zeigen.

Um die Erde vom Rand zu lösen, wird der Plastiktopf einmal rundum sanft mit den Fingern massiert. Wurde in einen Tontopf gepflanzt, dann hilft leichtes klopfen.

Anschließend wird das Alpenveilchen schräg nach unten gehalten und der Topf nach oben abgezogen.

Im nächsten Schritt wird nur Erde entfernt, die sich leicht mit den Fingern lösen lässt. Danach kommt der Topfballen für einige Minuten in eine mit Wasser gefüllten Schüssel. Hat sich das alte Substrat mit Flüssigkeit vollgesogen, lässt es sich leichter von den Wurzeln lösen. Dazu wird der Ballen unter einen laufenden Wasserhahn gehalten und dabei geschüttelt oder sanft massiert.

Abgestorbenes Wurzelwerk darf entfernt werden. Um möglichst wenig gesunde Wurzeln zu verletzen ist es besser, nur Erde zu entfernen, die sich leicht ausspülen lässt.

Die Knolle sollte so platziert werden, dass sie bis ungefähr zur Hälfte ihrer Höhe in der Erde sitzt. Dem entsprechend hoch wird der Topf befüllt. Um das Absacken nach dem ersten Gießen zu vermeiden, muss das Substrat gut angedrückt werden.

Nach dem Umtopfen wird entweder gut angegossen oder der Topf in eine mit Wasser gefüllte Schüssel gegeben, bis sich die Erde mit ausreichend Flüssigkeit vollgesogen hat.

Mini-Alpenveilchen

Mini-Alpenveilchen

Die Minis unterscheiden sich in der Pflege nicht von den Großen. Aus ihren kleinen Töpfen sollte man sie aber nach dem Kauf befreien. Sie sind zumeist gut durchwurzelt, was dazu führt, dass die Erde schnell austrocknet.

Ich hege übrigens den Verdacht, als würden Mini-Alpenveilchen künstlich klein gehalten. Die nach ein ein paar Wochen erscheinenden Blätter sind deutlich größer, als die im gekauften Zustand.

Sommer-Alpenveilchen

Sommer-Alpenveilchen

Unter der Bezeichnung „Summer Dreams Cyclamen“ werden mittlerweile auch im Sommer Alpenveilchen angeboten. Damit sie länger als ein paar Tage blühen, sollten sie so kühl wie möglich platziert werden. Gut eignet sich ein Nordfenster oder ein halbschattiges Plätzchen auf dem Balkon oder im Garten.

Wenn sie nicht zu warm stehen, können sie ihre Blüten bis in das nächste Frühjahr zeigen. Anschließend folgen sie wieder ihrem natürlichen Rhythmus und blühen erst im Herbst.

Cyclamen persicum Origami
Cyclamen persicum „Origami“

Fragen und Antworten

  • Müssen Alpenveilchen mit Regenwasser gegossen werden?
    Nein, aber wenn sie den Sommer im Garten verbringen und damit gegossen werden, schadet es ihnen nicht.
  • Dürfen Alpenveilchen nur in den Untersetzer gegossen werden?
    Nein, dieser Schwachsinn wird seit Jahrzehnten verbreitet. Sie dürfen Ihr Alpenveilchen von oben gießen. Wichtig ist nur, dass die Knolle nicht ständig von tropfnasser Erde umgeben wird.
  • Sind Alpenveilchen giftig für Katzen, Vögel oder Nagetiere?
    Ja, Blätter und Knolle enthalten das Saponin Cyclamin. Es soll in hohen Dosen tödlich sein.
  • Die Blätter werden schlaff und gelb, stirbt mein Alpenveilchen?
    Wenn die Blätter gelb werden bedeutet das meist, dass die Sommerruhe beginnt. Es kann aber auch ein Hinweis auf Ballentrockenheit oder Staunässe sein. Prüfen Sie die Knolle ob sie fest ist oder matschig.
Cyclamen "Maxiwella Bells" im Sommerquartier im Garten.
Cyclamen „Maxiwella Bells“ im Sommerquartier im Garten.

Steckbrief

Die Zuchtformen basierend auf Cyclamen persicum dürften die wohl am häufigsten kultivierten Vertreter der Gattung sein. Die auch als Zimmer-Alpenveilchen bekannte Art ist mittlerweile fast ganzjährig im Handel zu finden. Zu erhalten sind weiß-, pink-, rot-, violett- und mehrfarbig blühende Sorten. Besonders attraktiv wirken die Formen mit gefransten Blütenblättern.

Die Naturform soll unter anderem in Algerien, Griechenland, Syrien und der Türkei heimisch sein, aber nicht im Iran.

Cyclamen persicum Naturform