Tibetorchidee
Pflege
- Standort: Absonnig bis halbschattig, Morgen-, Abendsonne
- Substrat: Durchlässig, Blumenerde mit Pinienrinde (Orchideensubstrat), Sand, Bimskies, Tongranulat
- Gießen: An-, aber nicht austrocknen lassen während der Wachstumszeit, trocken im Winter
- Düngen: Nur wenn nicht umgetopft wird
- Überwintern: Bei 3-10 °C überwintern, die Tibetorchidee ist nicht winterhart
- Vortreiben: Anfang bis Mitte März am sonnigen Fenster, ab Mitte April auf dem Balkon
- Vermehrung: Tochterbulben
Besonderheiten
Pleione formosana wird in Baumärkten und Gartencentern als „winterharte Gartenorchidee“ angeboten. Sie übersteht kurze Frostperioden mit Temperaturen bis -2 °C. Für das Beet, selbst wenn sie im Winter abgedeckt wird, eignet sie sich nicht.
Standort
Zum Antreiben im Zimmer ist ein voll- bis teilsonniger Standort ideal. Den Sommer darf die Tibetorchidee an einem absonnigen bis halbschattigen Plätzchen, mit Morgen- oder Abendsonne auf dem Balkon oder im Garten verbringen.
Substrat
Diese Mischungen haben sich bei mir bewährt:
- torffreie Gemüseerde, Vogelsand und Bimskies (3:1:1),
- torffreie Gemüseerde pur,
- torffreie Gemüseerde und feine Pinienrinde (1:1).
Die Pseudobulbe („Knolle“) wird bis zur Hälfte eingepflanzt oder nur auf die Erde gesetzt und angedrückt. Damit sie sich nicht nach oben schiebt, wie im Bild unten, sollte der stabile Sitz während des Anwachsens regelmäßig kontrolliert werden.
Gießen
In der Vegetationsperiode, vom Frühjahr bis in den Herbst, darf das Substrat an-, aber nicht austrocknen. Pseudobulben im Winterquartier müssen nicht gegossen werden.
Düngen
Nur wenn im Frühjahr nicht umgetopft wurde. Gemüse- und Orchideensubstrate sind vorgedüngt.

Überwintern
Im Herbst vertrocknen die Blätter und Wurzeln der Tibetorchidee. Sobald sich gelbe Blattspitzen zeigen, können die Wassergaben reduziert werden. Trockene Blätter lassen sich leicht abbrechen.
Das Überwintern muss an einem kühlen Plätzchen erfolgen, ideal sind Temperaturen um 5 °C. Wer einen Keller hat, kann den Topf dort platzieren. Es ist aber auch möglich, die Pseudobulben im Gemüsefach des Kühlschranks durch den Winter zu bringen. Vor dem Einlagern entfernt man vertrocknete Wurzelreste. Zum Einpacken eignet sich Butterbrotpapier.

Während des Winters bilden sich Tochterbulben, die Mutterbulbe stirbt ab. Sie sollte im Frühjahr entfernt werden, wenn sie vertrocknet ist.
Vortreiben
Das Vortreiben kann am sonnigen Fenster ab Anfang bis Mitte März erfolgen. In milden Regionen ab Mitte April auf dem Balkon.
Vermehren
Pleione formosana vermehrt sich durch Tochterbulben und Samen. Die Anzucht aus Samen scheint aber kompliziert zu sein und nur unter sterilen Bedingungen zu gelingen.
Steckbrief
Zur Gattung Pleione zählen ungefähr 21 Arten und 5 natürlich vorkommende Hybriden (Kreuzungen). Bei uns sind diese überwiegend aus China stammenden Pflanzen als Tibetorchideen bekannt. Nur P. bulbocodioides ist auch in Tibet heimisch.
Das Verbreitungsgebiet von Pleione formosana erstreckt sich von China bis nach Taiwan. Sie dürfte, neben P. limprichtii die am häufigsten kultivierte Orchidee dieser Gattung sein.
