Camellia japonica

Camellia japonica

Kamelie

Camellia japonica Flame
Camellia japonica „Flame“

Ihre Zugehörigkeit zu den Teestrauchgewächsen (Theaceae) lässt es erahnen, die Kamelie (Camellia japonica) ist nahe mit dem Teestrauch (Camellia sinensis) verwandt. Sie wird wegen ihrer attraktiven Blüten geschätzt, gilt aber als heikel in der Kultur.

Tipp: Junge Kamelien wie die unten gezeigte, sind im Frühjahr für 1,5 bis 3,99 € in Garten- und Supermärkten zu erhalten. Sie können schon im ersten Herbst Blüten ansetzen. Mit solch einem Exemplar lässt sich testen, ob das Pflänzchen zu einem passt.

Pflege

  • Standort: absonnig bis halbschattig
  • Gießen: durchdringend im Sommer, mäßig feucht im Winter
  • Substrat: Kübelpflanzenerde, Rhododendronerde
  • Düngen: von April bis September
  • Überwintern: bis sich die Blüten öffnen 5-10 °C, anschließend sind 15 °C möglich
  • Vermehren: Samen, Stecklinge

Besonderheiten: Die Kamelie hat heikle Monate, ihre Knospen erscheinen im Herbst, die Blüten öffnen sich aber erst im Frühjahr. Während dieser Zeit kann sie empfindlich auf einen Standortwechsel, zu hohe Temperaturen sowie zuviel oder zuwenig Wasser reagieren.

Als Reaktion darauf wirft sie ihre Knospen ab, geht aber nicht ein. Wenn ihre nachfolgend genannten Bedürfnisse erfüllt werden.

Standort: Im Haus ist ein helles bis absonniges Plätzchen, mit Morgen-, Abend- und Wintersonne ideal.

Auf dem Balkon wird auch Halbschatten vertragen. Ins Winterquartier kommen muss Camellia japonica, bevor sich Blütenknospen zeigen, Anfang bis Mitte September.

Substrat: Die ersten 2 Jahre hatte ich die hier gezeigte Kamelie in torffreier Kübelpflanzenerde, mittlerweile verwende ich Rhododendronerde, ebenfalls ohne Torfanteil.

Kamelie gießen
Der Topfballen darf bis zu ungefähr 70 % seiner Höhe antrocknen zwischen den Wassergaben.

Gießen: Das Substrat muss zwischen den Wassergaben an-, aber nicht austrocknen dürfen. Staunässe und Ballentrockenheit werden schlecht vertragen.

Düngen: Es reichen monatliche Gaben mit Flüssigdünger von April bis September. Im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen muss nicht gedüngt werden.

Kamelie

Überwintern

Die Kamelie sollte im Winterquartier stehen, bevor sich die erste Knospe zeigt. Dort darf es nicht zu warm sein, bis zum Öffnen der Blüten sind 3 bis 10 °C erwünscht. Mit Ausnahme des Gießens, wird sie in Ruhe gelassen.

Bereits das leichte Drehen oder Verschieben des Topfs, kann zum Abwerfen der Knospen führen. Von denen es eh nicht jede bis zur Blühreife schafft, etwas Verlust gibt es immer.

Gegossen wird mäßig, es gibt nur soviel Wasser, dass die Erde nicht austrocknet.

Sobald sich die Blüten öffnen, erhöht man die Wassergaben langsam. Jetzt darf der Topf wärmer platziert werden, zwischen 10 und 15 °C – muss er aber nicht.

Camellia sinensis
Blüte des Teestrauch (Camellia sinensis)

Schneiden & Vermehren

Camellia japonica blüht am einjährigen Holz und kann nach der Blüte im Frühjahr geschnitten werden. So hat sie bis zum Herbst ausreichend Zeit, blütenansatzfähige Äste zu entwickeln.

Die beim Schnitt anfallenden Zweige eignen sich zur Verwendung als Stecklinge. Die unteren Blätter entfernt man, dann kommen sie in die Erde.

Der Standort für die Aufzucht sollte hell, aber ohne direkte Sonne, bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °C sein.

Die Anzucht aus Samen ist ebenfalls möglich.

Kamelie Samen
Die Samen der Kamelie sind 1 bis 2 Zentimeter groß.

Winterharte Kamelien

Angeblich soll Camellia japonica kurzzeitig im Topf oder Kübel bis zu -3 °C vertragen, getestet habe ich das nicht.

Die als winterhart verkauften Sorten scheinen auf dem Etikett mehr Frost zu vertragen, als ausgepflanzt im Garten. Da wird gerne übertrieben um die Pflanzen zu verkaufen oder diese Angaben beziehen sich auf England, wo das Klima so mild ist, dass sie ganzjährig im Freien wachsen können.

Winterharte Kamelie
„Winterharte“ Kamelie, entdeckt in einem Garten in Bad Dürkheim (Pfalz), im Februar 2012. Dass sich ihre Knospen geöffnet haben, wage ich zu bezweifeln …