Hawaii-Palme, Vulkanpalme
Die Hawaii-Palme (Brighamia insignis) ist keine Palme (Arecaceae), sondern ein Glockenblumengewächs (Campanulaceae). Es handelt sich bei ihr um eine auf Hawaii endemisch, also nur dort vorkommende Art.
Sie ist in der Pflege heikel, was zum einen daran liegt, dass sie es luftfeucht mag und zum anderen, dass sie gerne von Spinnmilben befallen wird.

Pflege
- Standort: Sonnig Oktober bis April, hell bis halbschattig im Sommer
- Substrat: Durchlässig, Kakteenerde, mineralische Mischungen
- Gießen: An- aber nicht austrocknen lassen
- Düngen: Wenn sich die Pflanze im Wachstum befindet Flüssigdünger alle 4 bis 8 Wochen
- Temperatur: Zimmertemperatur ganzjährig, nicht für längere Zeit unter 15 °C im Winter
- Vermehren: Samen
Besonderheiten
Es gibt Webseiten die verbreiten, die Hawaii-Palme wäre eine im Winter wachsende Art, die den Sommer als blattloser Stamm überdauert. Diese Aussage kann ich nicht bestätigen.
Es scheint aber Faktoren zu geben, die die Pflanze „stressen“, sodass sie ihre Blätter abwerfen kann. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihr, magere Zeiten unbeschadet zu überdauern.
Ich hatte 3 Jahre ein Exemplar im luftfeuchten Terrarium – es ist immergrün gewachsen. Das gilt auch für im Sommer absonnig oder auf dem Balkon stehende Pflanzen.
Einem zu heftigen Befall mit Spinnmilben, entzieht sie sich ebenfalls durch das Abwerfen ihres Laubs.

Standort
Vom Herbst bis in den Frühsommer sollte Brighamia insignis vollsonnig stehen.
Im Sommer ist ein vor der prallen Mittagssonne geschütztes, helles bis halbschattiges Plätzchen geeignet. Während der warmen Monate (Juni bis Anfang September) gerne auch im Garten oder auf dem Balkon. An diesen Standorten stehen die Chancen gut, dass sie ihre Blätter behält.
Substrat
Ideal sind mineralische Mischungen mit Bimskies, Ton, gebrochenem Blähton sowie Sand. Sie können über den Bonsai- oder Sukkulenten-Fachhandel bezogen werden. Auch einige Gartencenter haben sie im Sortiment.
Handelsübliche Kakteenerde, aufgelockert mit Tongranulat, wird ebenfalls vertragen. Durch ihren Humusanteil speichert sie das Wasser länger, sodass mit längeren Abständen gewässert werden muss.
In ihrem natürlichen Lebensraum scheint die Hawaii-Palme in Felsspalten und im Grasland zu wachsen. Bilder dazu finden Sie hinter den Links am Ende des Artikels.
Gießen
Wenn sie sich im Wachstum befindet, darf Brighamia insignis durchdringend gegossen werden. Es gibt soviel Wasser, bis das Substrat nichts mehr aufnehmen kann. In den Untersetzer ablaufende Reste entfernt man nach einigen Minuten. Bis zum nächsten Gießen lässt man die Erde gut an-, bis austrocknen.
Mit Trockenzeiten von 2 bis 4 Tagen kommt sie gut zurecht, ohne die Blätter abzuwerfen.
Exemplare die blattlos übersommern, werden nur schlückchenweise gegossen. Die Wassergaben kann man erhöhen, sobald sich neue Blätter zeigen.
Das Gießen im Winter ist abhängig von der Temperartur. Am warmen Standort, bei Temperaturen über 20 °C, eignet sich die durchdringende Methode.
Wird kühler überwintert, sollte reduziert gewässert werden.
Düngen
Gedüngt wird nur während der Wachstums- und Blütezeit. Es reichen monatliche Gaben mit Flüssigdünger.
Temperatur
Die Hawaii-Palme mag es ganzjährig warm und sollte im Winter nicht für längere Zeit unter 15 °C stehen.
Spinnmilben
Nicht nur in unseren Wohnstuben, auch in ihrem natürlichen Lebensraum ist Brighamia insignis bei Spinnmilben sehr beliebt. Die dort übrigens eingeschleppt wurden.

Ein Befall mit den Plagegeistern lässt sich nur im luftfeuchten Terrarium oder durch den Dauereinsatz von Chemie vermeiden. Die Population klein halten, kann man durch das tägliche Besprühen oder regelmäßige Abduschen.
Nehmen die Spinnentierchen überhand, wirft die Pflanze ihre Blätter ab. Nach ein paar Wochen wachsen neue nach. Die bereits nach wenigen Tagen wieder von Spinnmilben besiedelt werden können.
Der Stamm ist weich
Wenn der Stamm weich wird ist die Hawaii-Palme nicht mehr zu retten. Die Hauptursache dafür ist zu nasses Substrat.
Vermehren
Brighamia insignis lässt sich aus Samen anziehen. Stecklinge bewurzeln, zumindest unter Wohnzimmerbedingungen und ohne Zugabe von Hilfsmitteln, nicht.

Basisinfos
Wie bereits erwähnt, Brighamia insignis zählt zur Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Sie ist nahe mit den Lobelien (Lobelia) verwandt und kann bis zu 4 Meter hoch werden.
Ihre natürlichen Vorkommen gelten als gefährdet, da ein sie bestäubender Nachtfalter ausgestorben zu sein scheint. Mit dieser Legende und dass ihr Erwerb dem Erhalt der Art dienen würde, wird sie verkauft (Quelle –>).
Ob das so stimmt, oder lediglich zum Marketing verwendet wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Es riecht aber stark danach.
Der englische Trivialname „Cabbage on a Stick“ („Kohl auf einem Stiel“) basiert auf der Ähnlichkeit zu einigen Kohlarten, wie zum Beispiel dem Pak Choi.
