Der Geilwuchs oder das Vergeilen von Pflanzen ist nichts Unanständiges. So werden Lichtmangeltriebe bezeichnet.
Diese durch zu wenig Licht entstehenden Triebe wachsen extrem in die Länge und enthalten, je nach Art, nur sehr kleine oder keine Blätter. Sie sind zumeist dünn und instabil, wie bei dem unten zu sehenden Sauerklee (Oxalis lasiandra).
Durch diese Wuchsform versuchen die Pflanzen, dass soviel Licht wie möglich auf ihre Blätter gelangt.
Wann ensteht Geilwuchs bei Zimmerpflanzen?
Bei Zimmerpflanzen ensteht Geilwuchs häufig im Winter. Dann sind die Tage kurz und die Sonne wird durch Wolken verdeckt. Das Vergeilen beschleunigen kann ein zu warmer Standort in Heizungsnähe.
Deshalb ist es gut wenn lichthungrige Pflanzen während dieser Zeit kühler stehen und/oder weniger gegossen werden, sodass sie das Wachstum einstellen.
Ist Geilwuchs schädlich?
Jein.
Viele der bei uns beliebten tropischen oder subtropischen Kletterpflanzen kommen gut damit zurecht. Aus diesem Grund wachsen sie rankend, sodass ihre Triebe den Weg vom dunklen Waldboden ins Licht finden. Ein Samenkorn kann es sich schließlich nicht aussuchen, wo es landet.
Dazu zählen zum Beispiel die Efeutute, einige Monstera-Arten aber auch die Porzellan-Blume, deren rankend wachsende Triebe mehrere Meter lang werden können.
Anders verhält es sich bei Gewächsen, die sich an sonnige Lebensräume anpassen mussten. Einige Arten können lichtarme Zeiten überdauern, es schwächt sie aber und macht sie anfällig für Schädlinge wie Spinnmilben oder Schmierläuse.
Wie lässt sich Geilwuchs vermeiden?
Am besten lässt sich das Vergeilen vermeiden, wenn die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart bekannt sind, sodass sie am passenden Standort platziert werden kann.
Tipp für den Winter: Lichthungrige Arten, die nicht kühl stehen können oder dürfen, trotzdem kurz halten. Also nur sparsam gießen und nicht düngen, damit sie ihr Wachstum einstellen.
