Guzmanie, Bromelie
Wegen ihrer attraktiven Blütenstände gehören die Guzmanien zusammen mit den Vriesien und Tillandsien zu den beliebten Bromeliengewächsen (Bromeliaceae).
Im Handel sind viele Sorten zu erhalten, die von Guzmania lingulata oder Guzmania monostachia abstammen können. Sie unterscheiden sich in der Höhe und Färbung ihrer Blütenstände.
Angeboten werden sie zumeist als „Bromelien“ oder „Bromelien-Mix“, gemeinsam mit Sorten aus der Gattung Vriesea. Von denen sich die Guzmanien leicht durch ihre sternförmigen Blütenstände unterscheiden lassen.
Eigentlich ist die Pflege dieser Bromelien nicht schwierig oder kompliziert.
Eigentlich, denn häufig verhält es sich so, dass nach der Blüte ein oder mehrere neue Triebe erscheinen, die ihr Wachstum einstellen, sobald sie ungefähr 10 Zentimeter hoch sind. An diesen Trieben sollten die nächsten Blüten erscheinen. Eigentlich.
Mir ist es noch nie gelungen, diese Guzmanien erneut zum Blühen zu bringen. Probiert habe ich das mit mehreren Pflanzen. Sie durften den Sommer im Balkon oder Garten verbringen. Wurden kühl und fast trocken überwintert. Selbst der häufig publizierte „Apfel-Trick“ konnte nichts bewirken.
Aufgefallen ist mir, dass es zu den vielen schlauen Tipps die im Netz angeboten werden, kein Bildmaterial gibt. Also Fotos, die zum Beispiel Blütenknospen einer Guzmania zeigen. Weder auf diesen „Ratgeber“-Seiten noch in den populären Bildersuchen habe ich welche dazu gefunden.
Pflegetipps (ohne Blühgarantie)
Standort: Teilsonnig bis halbschattig, Morgensonne, Abendsonne, Wintersonne
Gießen: Antrocknen lassen
Düngen: Gelegentlich mit Flüssigdünger für Blühpflanzen, Grünpflanzen oder Orchideen von April bis September
Temperatur: Zimmertemperatur ganzjährig, nicht für längere Zeit unter 15 °C im Winter
Substrat: Fertigmischungen für Zimmerpflanzen, Kräuter, Orchideen, Kakteen
Vermehrung: Kindel
Es eignen sich teilsonnige bis halbschattige Standorte mit Morgensonne, Spätabendsonne und Wintersonne. Wenn der Topf nicht direkt hinter dem Fenster steht, wird auch die sommerliche Prallsonne vertragen.
Für die Kultur von Guzmanien können verschiedene Substrate zum Einsatz kommen: handelsübliche Blumenerde, Kakteenerde, Gemüseerde, Tongranulat, Orchideenrinde oder ein Mix aus diesen Komponenten.
Die reine Blumenerde hat den Vorteil, dass sie die Feuchtigkeit länger halten kann. Orchideensubstrat aus Pinienrinde sieht eleganter aus.
Es muss erst gegossen werden, wenn der Topfballen gut angetrocknet ist. Bei dauerhaft nasser Erde verfaulen die Wurzeln.
Im Blatttrichter kann, muss aber kein Wasser stehen. Es führt nur zu unschönen Kalkrändern.
Mit einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 % kommen die Guzmania-Hybriden gut zurecht. Stehen sie während des Winters in Heizungsnähe, kann das Aufstellen einer mit Wasser gefüllten Schüssel hilfreich sein. Durch das gelegentliche Besprühen oder Abduschen hält man die Blätter frei von Staub.
Epiphytisch wachsende Bromelien sind an das Überleben in nährstoffarmen Regionen angepasst und benötigen nur wenig Dünger.
Verwendet werden können Flüssigdünger für Orchideen, Kakteen, Grünpflanzen (halb konzentriert) und Blühpflanzen (halb konzentriert).
Mit dem Düngen begonnen wird frühestens ein Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen.
Nach der Blüte
Der alte Blütenstand kann entfernt werden, wenn er vertrocknet ist. Abgeschnitten wird er so weit unten wie möglich.
Verblühte Blattrosetten blühen kein weiteres Mal. Nach einigen Wochen können sie Kindel ausbilden. Sie dürfen abgetrennt werden, sobald sie ungefähr halb so groß wie die Mutterpflanze sind. Oder wenn die Mutterrosette beginnt zu vertrocknen.
Die Betonung liegt hier auf können. Denn nicht an jeder Pflanze zeigen sich Tochterpflanzen und das Trennen von der Mutter ist nur für die Vermehrung erforderlich.
Die nächsten Blüten sollten nach zwei bis drei Jahren an den Jungpflanzen erscheinen. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht.
Epihyten
Viele aber nicht alle Bromelien wachsen epiphytisch. Sie sitzen auf Bäumen oder Stromleitungen. Es handelt sich bei den Epiphyten nicht um Schmarotzer, sie beziehen ihr Wasser und die Nährstoffe über die Luft, den Tau, den Regen oder sich in Astgabeln bildenden Pfützen.
Das machen sie aber nicht, weil es ihnen auf Bäumen so gut gefällt, sondern um näher am Licht zu sein. Durch das Besiedeln der oberen Etagen, können sie auch in sehr dicht bewachsenen Wäldern überleben. Auf dem Boden wäre es dort zu dunkel.
Auch unter den Farnen, Orchideen und Kakteen befinden sich Epiphyten.
Die Pflege von Bromelien …
… gibt es nicht. Zu den Bromeliengewächsen zählen ungefähr 3000 Arten, die sehr unterschiedliche Anforderungen an Wasser, Temperatur und Licht stellen können. Einige vertragen sogar kurzzeitig ein paar Minusgrade.
Wichtig ist es, die individuellen Bedürfnisse einer Art zu kennen.
